• Start > Geschichte & Geschichten > Waldwanderung
Das war die Waldwanderung der anderen Art
Forstwirtschaft im Wandel der Zeit

Die 20 interessierten Wanderer erwarteten am NaturParkHaus der Förster “Gestern” in einem Förstergewand eines königlich preußischen Oberforstmeisters aus Kaisers Zeiten (so etwa um 1905-1910) und Försterin „Heute, geborene Morgen“, in leuchtend grünem T-Shirt. Und beide machten eine gute Figur!

Bei gutem Wanderwetter ging es über Tippelbrücke, am Roofensee entlang bis zum Moor Grubizwitsch, Schleusenwiese bis zur Dietrichsbrücke am Teufelssee, wo ein kräftiger Imbiss für die hungrigen Wanderer bereitstand.[/caption] Auf dem Hinweg wurde soviel erzählt, berichtet, gefragt, geantwortet, erklärt, beobachtet und dem Frühlingsgesang der Vögel gelauscht, dass man mit über einer Stunde Verspätung an der Verpflegungsstelle ankam. Es wurde über die Anstauung von Seen und von der Wiedervernässung der Moore berichtet, Vogelstimmen wurden erläutert, der Fangtrichter des Ameisenlöwen bewundert und unterschiedliche Methoden des Waldumbaus erläutert. In der Feuchtwiese (Schleusenwiese), die einmal jährlich gemäht wird und bei der das Mahdgut aus der Wiese herausgebracht werden muss (nur so bleibt es eine Magerwiese),

konnte die Wildorchidee „Knabenkraut“ – allerdings noch ohne Blüte – bewundert werden. Es wurde die Trockenlegung von Mooren und das „Weiden“ von Kühen und Schweinen im Wald (Vollmast und Halbmast) angesprochen. Auch Wachholder, Blaubeeren, Eichen, Kiefern und Buchen waren Thema. Vor dem Rückweg erklärte Förster “Gestern” noch die beiden Methoden zur Baumhöhenbestimmung: Blume-Leiss-Messgerät oder Krückstock

Viele Teilnehmer hatten dann ihr Vergnügen an der Baumhöhenbestimmung mit dem Blume-Leiss-Gerät, ein Produkt aus DDR-Zeiten, vom VEB Garten Eden bei Oranienburg.
So wurde trotz zügigen Rückweges von Dietrichsbrück nach Menz aus den geplanten dreieinhalb Stunden volle fünf Stunden.
Zum Schluss waren alle zufrieden, aber auch müde! Es war ein rundum gelungener Wandertag im Menzer Forst.Herzlichen Dank der Försterin Fr. Meckel aus Rheinsberg und dem Revierförster Hr. Sprößig aus Menz sowie dem Forstwirtschaftsmeister Hr. Poltier und seinen beiden Helfern beim Picknick am Teufelssee.
Folgend ein paar Eindrücke in Bildern:
die beiden Förster:
Frau „Heute“ und Herr „Gestern“
am Roofensee entlang:
Blick auf das Müllerende mit Schellenten
der königlich preußische Oberforstmeister:
„Ich sag doch, so war das schon immer!“
im Moor:
was wächst denn da?
im Moor:
nur nicht vom Wege abkommen!
auf der Wiese wächst ja was:
die Orchidee „Knabenkraut“
nach langem Marsch:
Picknick am Teufelssee
Baumhöhenbestimmung:
Blume-Leiss-Gerät in Aktion

… und die Krückstock-Methode geht so! …